Auswirkungen von Pooldiensten in der Pflege

Die Nutzung von Pooldiensten in Pflegeheimen und die Tätigkeit als selbständiger Pooldienstmitarbeiter bringen sowohl für die Pflegeeinrichtungen als auch für die Pflegekräfte selbst einige nachteilige Folgen mit sich:

Für Pflegeheime:

  1. Kontinuitätsmangel in der Pflege: Die häufig wechselnden Pooldienstmitarbeiter können die Kontinuität und Qualität der Pflege beeinträchtigen, da die Einarbeitung neuer Kräfte Zeit und Ressourcen erfordert.

  2. Mangelnde Teamintegration: Pooldienstmitarbeiter sind oft nur kurzfristig in den Teams, was zu Herausforderungen in der Teamdynamik und Kommunikation führen kann.

  3. Höhere Kosten: Obwohl Pooldienste Flexibilität bieten, können die höheren Stundensätze und Verwaltungskosten die Betriebskosten der Pflegeheime insgesamt erhöhen.

  4. Patientenzufriedenheit: Die mangelnde Kontinuität und das weniger vertraute Verhältnis zu den Pflegekräften können das Wohlbefinden und die Zufriedenheit der Bewohner beeinträchtigen.

Für selbständige Pooldienstmitarbeiter:

  1. Finanzielle Unsicherheit: Trotz höherer Stundensätze kann die Unvorhersehbarkeit der Arbeitszeiten und der Mangel an Zusatzleistungen wie Urlaubsgeld und Pensionsbeiträge zu finanzieller Unsicherheit führen.

  2. Fehlende soziale Absicherung: Selbständige müssen ihre Sozialversicherungsbeiträge selbst tragen und haben oft keinen Anspruch auf bezahlten Urlaub oder Krankheitstage.

  3. Administrativer Aufwand: Die Notwendigkeit, eigene Steuer- und Versicherungsangelegenheiten zu regeln, kann zusätzlichen Stress und Zeitdruck bedeuten.

  4. Isolation und mangelnde berufliche Entwicklung: Die Arbeit in verschiedenen Einrichtungen kann isolierend wirken und die Möglichkeiten für kontinuierliche berufliche Weiterentwicklung und tiefere Beziehungen zu Bewohnern und Kollegen einschränken.

Zusammengefasst bergen Pooldienste sowohl für Pflegeheime als auch für selbständige Pooldienstmitarbeiter Risiken und Nachteile, die die Kontinuität der Pflege, die finanzielle Stabilität und die berufliche Entwicklung betreffen können.


Eine Rechenaufgabe:

Festangestellter Mitarbeiter (Pflegeheim):

  • Grundgehalt: 2.900€/Monat bei 36 Wochenstunden (exkl. Zulagen)

  • Jahresnettoeinkommen inkl. 13. & 14. Gehalt, abzüglich Sozialversicherungs- und Pensionsbeiträge:
    28.046,48€


Selbständiger Pooldienst-Mitarbeiter:

  • Stundenlohn: 40€

  • Annahme: 40 Wochenstunden

  • Grundgehalt: 6.804€/Monat, angepasst an 6 Wochen Urlaub und 15 Krankheitstage pro Jahr

  • Jahresnettoeinkommen nach Abzug von Sozialversicherungsbeiträgen, Einkommensteuer (unter Berücksichtigung von 13.000€ steuerfreiem Betrag):
    19.303,15€


Fazit:

Trotz des höheren Stundensatzes des Pooldienst-Mitarbeiters führen die Zusatzgehälter, geringere Sozialversicherungsbeiträge und die steuerlichen Vorteile der Festanstellung zu einem höheren Jahresnettoeinkommen im Vergleich zur Selbständigkeit im Pooldienst.

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Festanstellung vs. Pooldienst